Was ist Tanztherapie?
Tanz ist eine uralte Form der Menschheit um sich auszudrücken, zu kommunizieren und sich ganzheitlich wahrzunehmen.
Die Tanztherapie befasst sich mit physischen, psychischen und kognitiven Prozessen des Menschen.
Diese Therapieform hat unterschiedliche Möglichkeiten sich selbst zu entdecken, den eigenen authentischen Ausdruck zu stärken und die Selbstwirksamkeit zu steigern.
Durch Achtsamkeitserweiterung, mit allen Sinnen im Jetzt zu sein, baut es eine Basis auf um die eigene Körperwahrnehmung zu verbessern, welche essentiell für weitere Prozesse ist. Es kann dadurch ein Öffnen für spontane (“nicht gedachte”) Bewegungen und Impulse entstehen,
welche ausgedrückt und erlebt werden dürfen.
Über verschiedene Tools wird das Bewegungsrepertoire vergrößert und
das Verständnis für den eigenen Körper verbessert.
Es wird immer großen Wert auf die Wahrnehmung und das Ausdrücken des Inneren Erlebens gelegt. Mögliche Fragen können sein:
Wie kann ich bei mir bleiben trotz äußerer Einflüsse?
Wie kann ich mein Körpergefühl mit meinen Emotionen verbinden?
Welche Möglichkeit habe ich mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen?
Durch verschiedene Methoden können wir alleine und mit anderen ausprobieren,
Perspektiven zu wechseln und neue Lösungswege entdecken.
Alte Muster ablegen, die unsere wirklichen Bedürfnisse nicht befriedigen wahrzunehmen
und neue, gesündere und authentischere Strategien entwickeln zu dürfen.
(Muster sind nichts anderes als Bewältigungsstrategien, die wir uns angelernt haben,
um mit der Umwelt umzugehen.)
Daher werden sie auch Schutzschilder genannt.
Es sind Verhaltenseigenarten, die sich in Bewegung, Kognition und Umgang mit Gefühlen zeigen.
Der Körper erinnert sich an Erlebtes oft anders als das Gedächtnis und
kann über nonverbale Methoden bzw. über Bewegung anders integriert werden.
Durch freie Improvisation wird die eigene Kreativität gefördert. Diese freie Bewegung hat keine vorgegebene Form - und unterliegt keiner Wertung. Die eigene Persönlichkeit und Originalität wird durch die spielerische Rechereche des Trialogs von Körper-Geist-Emotion gestärkt.
Ein weiteres grosses Themenfeld sind die Beziehungsaspekte, in mir, mit anderen und mit der Umwelt. Dabei gibt es die Möglichkeit Räume zu erforschen, wie ich authentisch mit mir und anderen sein mag.
Als Unterstützung zu der Bearbeitung der Themen dient die Musik, Medien wie Stöcke, Bälle oder andere Kreativmaterialien, sowie der Raum, um mich herum.
Einzeltherapie
In der Einzeltherapie hast du die Möglichkeit an bestimmten Themen zu arbeiten.
Gerade auch solche Themen, zu denen du auf ausschließlich verbaler Ebene keinen Zugang bekommst, bzw. auf der sprachlichen Lösungsebene stecken bleibst, und keine konkreten Bewegungen auf der Handlungsebene entwickeln und erleben kannst.
Durch verschiedene Möglichkeiten wird die Körperwahrnehmung sensibilisiert und erweitert.
Themen werden mit konkretem Körpererleben verknüpft, verbunden mit der Möglichkeit Bewegungen zu kreieren, die dich in Verbindung mit deinem Körper, deinen Emotionen und deinem Geist bringen.
Es eröffnen sich neue Erlebnisqualitäten wie zum Beispiel:
Wie kann ich mich gut mit meinen Füssen, mit dem Boden verbinden, so dass ich einen sicheren Halt habe?
Wie kann ich positives Körpererleben verstärken und in mir verankern, so dass es mich unterstützt mit herausfordernden Gefühlen umzugehen?
Wie kann ich mich mit meinem individuellen Ausdruck zeigen ohne das Gefühl zu bekommen bewertet zu werden?
Wie kann ich mit meinen physischen Schmerzen einen Umgang finden und gleichzeitig auch wahrnehmen an welchen Stellen meines Körpers ich mich gut fühle?
Diesen, bzw. deinen Fragen wirst du dich auf unterschiedliche Art und Weise nähern können. Dies kann in Verbindung mit der Therapeutin, also in Beziehungstänzen stattfinden als auch nur mit dir selbst, anderen Medien und auch dem Raum, der dich umgibt. Trotz nonverbaler Therapieform wird das Wort auch immer wieder eine Rolle spielen, um Erlebtes eine verbale Form zu geben und Gefühltes besser integrieren zu können.